Die Rückseite dieser Holzskulptur von Michelangelo zeigt Spuren des Schnitzens und ist bewusst unvollendet – ein weiteres Markenzeichen seines Stils. Diese „grob belassene“ Rückseite verleiht der Figur eine besondere Authentizität und gibt Einblicke in den künstlerischen Prozess des Meisters der Renaissance.
Michelangelo und Holz
Ein Vergleich dazu findet sich im kleinen Holzkruzifix, das Michelangelo vermutlich für seinen Neffen schnitzte. Dieses Werk befindet sich heute im Museum Casa Buonarroti in Florenz und gilt als Weltsensation. Der italienische Staat erwarb es 2009 für mehrere Millionen Euro. 2022 wurde das Kruzifix in der Ausstellung „Kruzifix! Ein Michelangelo“ im Tiroler Landesmuseum gezeigt. Mit seiner spannenden Entstehungsgeschichte zählt es zu den bedeutendsten Funden der Renaissance-Bildhauerei und steht als weiteres Beispiel für Michelangelos Meisterschaft im Umgang mit Holz.